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Geschichte

Ausstellung über Liang-Insulaner

Am 12. Dezember wurde im Nationalen Geschichtsmuseum (NMH) in Taipeh eine Ausstellung eröffnet, die Relikte der Liang-Insulaner präsentiert – die ältesten vollständigen menschlichen Skelette, die je in Taiwan gefunden wurden. Die Ausstellung umfasst 118 Artefakte, darunter lebensgroße Nachbildungen menschlicher Überreste, die über 8000 Jahre alt sind, sowie Alltagsgegenstände und Werkzeuge aus Materialien wie Tierhorn, Keramik und Stein. Diese Funde stammen aus Muschelhügeln auf den Liang-Inseln vor der Matsu-Inselgruppe und wurden zwischen 2011 und 2012 ausgegraben, geleitet von Chen Chung-yu vom Institut für Geschichte und Philologie der Academia Sinica.

Die Entdeckung gilt als bedeutender Durchbruch für das Verständnis der archäologischen Ursprünge Taiwans und Südostasiens. Besonders hervorzuheben sind zwei Insulaner – ein Mann und eine Frau – die vor etwa 8200 bzw. 7530 bis 7800 Jahren lebten. Die Gebeine sind rund 2000 Jahre älter als andere bekannte Skelette in der Region. Durch genetische Tests an Fingerknochen wurde festgestellt, dass die Insulaner genetisch den Ureinwohnern Taiwans, den Philippinen und anderen austronesischen Völkern ähnlich sind. Dies deutet darauf hin, dass die südöstlichen Küstengebiete Asiens vor bis zu 10.000 Jahren zu den Ausgangspunkten dieser Wandervölker gehörten, die sich später über weite ozeanische Regionen ausbreiteten.

Die Ergebnisse liefern wichtige anthropologische Erkenntnisse zur Abstammung und Migration der austronesischen Sprachvölker. Das NMH plant, die Forschung fortzusetzen und weitere Veranstaltungen zur Rekonstruktion des damaligen Lebensumfelds zu organisieren. 

Orginalartikel:

https://taiwanheute.tw/Aktuelle-Nachrichten/Kultur/100702/index

Quelle: Taiwan Today, 12/22/2014

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